Dienstag, 30. Juli 2013

Waldgarten - Zone 1: Einheimische Laubbäume

Nun möchte ich mal anfangen, Euch Diarmuids Projekt und Lebenswerk, seinen permakulturellen Waldgarten vorzustellen. Seit ca. 13 Jahren arbeitet er nun daran, Vollzeit und von morgens bis abends, nahezu... Viele stellen es sich so einfach vor: 'In so'nem Waldgarten wächst alles von allein'... naja, FAST richtig. WENN der Waldgarten erst mal fertig gestellt ist. Und das dauert seine 20 Jahre. Besonders wenn man, wie Diarmuid, von Null beginnt.

Willkommen im Waldgarten...!
Das typische Land hier im Nord-Westen Irlands ist nicht-bewirtschaftetes, feuchtes bis mooriges Land, auf dem viele Binsen wachsen und dazwischen Gras, Butterblumen und hier und da noch ein paar andere Pflanzen, die Feuchtigkeit mögen... So sind also die ersten Schritte, Entwässerungsgräben zu graben und einheimische, feuchtigkeitsliebende Bäume zu pflanzen, die möglichst auch noch gut für den Boden sind und diesen nicht auslaugen sondern am besten noch mit Nährstoffen anreichern.

Weiden, Hasel, Erlen, Ebereschen und Birken
Der gemulchte Weg führt in Schlangenlinien durch den gesamten Garten.
Besonders Weiden, Birken und Erlen kommen mit feuchten Plätzen sehr gut klar. Weiden, Birken und Erlen saugen das Wasser geradezu aus dem Boden. Erlen haben hinzukommend auch noch die wunderbare Eigenschaft, den Boden mit Stickstoff anzureichern. Sie ziehen Stickstoff aus der Luft und speichern ihn in kleinen Knötchen/Nodulen an ihren Wurzeln. Aus diesen wird er nach und nach in die Erde abgegeben. Das ist sehr vereinfacht erklärt. Ich bin ja keine Biologin.

Jede Menge Weíden
Weiden sind auch sehr sinnvoll im Waldgarten. Sie trinken viel, wachsen leicht an und in rasantem Tempo, ergeben damit eine gute Resource für Brennholz (wenn man es gut lagert und trocknet) und außerdem zum Körbe flechten, Zäune bauen, Brücken bauen etc.

Outdoor-Badezimmer-Sichtschutz
Auf den nächsten beiden Bildern im Hintergrund hinter dem Haus und hinter dem Hühnerkäfig seht Ihr einige sehr große Bäume, die schon an dem Ort standen, als Diarmuid das Land kaufte. Außerdem rund ums Haus einige kleinere Laubbäume, die er selbst gepflanzt hat. Laubbäume sind übrigens sinnvoller als Nadelbäume, weil sie einen guten Kompost auf der Erde bilden, wenn die Blätter abfallen. Zudem kann man die Blätter zum Mulchen benutzen oder einen speziellen Blätterkomposthaufen anlegen. Blätter geben besonders gute, feine Komposterde.

Birken und Eschen - im Vordergrund der von mir angelegte Kräutergarten
Das Hühnerhaus versteckt zwischen Bäumen und Sträuchern
Nun, das ist kurz gesagt das Prinzip der ersten Zone eines Waldgartens. Sie machen den Boden trockner und reichern ihn mit Stickstoff an, nach einigen Jahren können einige Bäume herausgeschnitten werden, um sie für Brennholz oder zum Bauen zu verwenden. Die übrigen Bäume wachsen hoch hinaus und unter ihnen kann dann die nächste Schicht, die der kleineren Bäume, z.B. Obstbäume, gepflanzt werden. Darunter dann die Strauchschicht (Beerenobst) und darunter dann Gemüse und ähnliches... Hier noch zwei Bilder, auf denen ihr ein paar Johannisbeersträucher und Rhabarberpflanzen unter den Laubbäumen sehen könnt.
Rhabarber im Waldgarten

Johannisbeersträucher unter Erlen
Hier noch eine Übersicht über die Zonen eines permakulturellen Waldgartens, die ich sehr nett dargestellt finde. Geborgt von Wikipedia. Ihr könnt draufklicken, um sie größer anzuzeigen - wie übrigens bei allen Fotos in diesem Blog möglich...!). Wenn Ihr Fragen oder Ergänzungen zu meinem ersten kleinen Bericht habt, legt los....!

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CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)],from Wikimedia Commons

6 Kommentare:

  1. Ach sehr interessant. Als ich an meinem letzten Tag nur mal schnell durch gelaufen bin, sah das für mich einfach nur chaotisch aus. Jetzt verstehe ich schon etwas mehr davon, hoffe ich zumindest. ;)

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    1. Oh ja, man muss verstehen, worum es geht und ein Auge dafür entwickeln, dann sieht man, dass es gar nicht mal so chaotisch ist. Die unterste Schicht wird gerade in Angriff genommen. Das ist eine fürchterlich schwierige Arbeit. Aber wenn das mal geschafft ist, dann wird es fantastisch aussehen. ;)

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  2. ...manchmal können Nichtfachleute etwas verständlicher erklären, somit der geneigte Betrachter viel weniger Verständnisschwierigkeiten hat :-)

    Eine schöne Lebensaufgabe, anschaulich bebildert, was für eine wunderbare Natur für Morlin um darin aufzuwachsen♥

    Herzliche Grüße
    Silberweide

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  3. ein Waldgarten Klingt ja wunderbar, es siht auch schon sehr gut aus...
    es ist bestimmt auch wunderschön für die kliene dort auf wackzen zu können

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  4. Sehr spannend! Danke für diesen Einblick, ich freue mich auf mehr. Alles Liebe, Katharina

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