Die Plazenta hatten wir ja erst mal im Tiefkühlfach, da ich ja leider nach der Geburt noch etwas länger im Krankenhaus bleiben musste. Dann lag sie da und lag sie da.... Tiefgefrostet... Wie es anscheinend bei vielen Leuten so ist.... Dabei sollte die Plazenta eigentlich schon unbedingt möglichst bald in die Erde. Die Plazenta ist im Grunde ein Organ des neugeborenen Babys, das nur in den Monaten im Bauch benötigt wird und darum danach abgespalten wird. Es bleibt jedoch energetisch gesehen ein Teil des Babys. Wenn man das bedenkt, ist es natürlich nicht ideal, die Plazenta monate- oder gar jahrelang im Tiefkühlfach rumliegen zu lassen, geschweige denn es einfach ohne es weiter zu beachten einfach auf dem Krankenhausmüll zu entsorgen.
Ich für meinen Teil finde, die Plazenta, dieses wunder-volle Organ, verdient Aufmerksamkeit, Dankbarkeit und Würdigung. Die Plazenta in die Erde zu geben dient der Erdung des Kindes. Es wird es mit großer Wahrscheinlichkeit später leichter haben, sich zu erden, zu verwurzeln und seinen Weg durch's Leben zu gehen. Für mich persönlich fühlte es sich auch am besten an, das gesamte Organ in die Erde zu geben, ohne vorher etwas für homöopathische Heilmittel oder zum Verkochen abzunehmen. Beide diese Dinge finde ich auch durchaus legitim, würdevoll und interessant. Aber für mich selbst passte es nicht. Ich wollte die ganze Plazenta in der Erde wissen, und ich denke, dass sie von dort auch energetisch meiner Tochter zu Heilzwecken zu gute kommt, ohne dass wir unbedingt Globuli im Schrank haben müssten. Wir haben ja die Äpfel....!
Morlins Apfelbaum |
Wir hatten uns entschieden, dass Ritual ganz 'undramatisch' und unter uns abzuhalten. Nur wir 3 und ohne viel 'Tamtam' zum Erntevollmond in Diarmuids Waldgarten. Nächstes Jahr, zu Morlins 1. Geburtstag, gibt es dann noch die größere 'Name-giving'-Variante. So haben wir mehr Zeit, das als großes Fest zu gestalten und Gästen rechtzeitig Bescheid zu geben. Und so lief es ab:
Wir verbanden uns mit dem Göttlichen, mit den Geistern des Ortes und mit der Plazenta in Dankbarkeit und Würdigung. Ich legte sie in das Loch für den Baum, streute ein paar Blumen darüber und Diarmuid gab etwas Erde darauf. Dann setzten wir den Baum drauf, füllten das Loch mit Erde, banden den Baum an einen Pfahl und verteilten noch ein paar Blüten um den Baum. Dann verharrten wir andächtig ein wenig und freuten uns, dass das Werk getan war.
Die Hühner kamen alsbald und erfreuten sich an den schmackhaften Blüten und Diarmuid begann damit, die Zone um den Baum herum zu mulchen, damit wir dort im nächsten Frühjahr eine schöne Wildblumenwiese anlegen können.
Ich hatte übrigens am Vormittag noch mit Lebensmittelfarbe Abdrücke von der Plazenta gemacht, die ich noch zu kleinen Kunstwerken ausarbeiten möchte. Die bekommt Ihr dann vielleicht später noch zu sehen.